Hl. Bartholomäus
Seit dem 9. Jahrhundert wird er im Osten, seit dem 11. Jahrhundert im Westen von vielen Bibelinterpreten mit Nathanael, einem gebürtigen Galiläer, identifiziert. Er wurde demnach aus dem Kreise der Jünger Johannes' des Täufers am Jordan von Philippus unter seinem israelitischen Namen Nathanael von Kana zu Jesus geführt; dieser erkannte ihn als Mann in dem kein Trug ist, denn er hatte gesehen, wie du unter dem Feigenbaum warst - d. h. als einen, der schon einen hohen Grad geistlicher Weisheit erreicht hat (Johannesevangelium 1, 45 - 48). Legenden sehen in ihm auch den Bräutigam der Hochzeit zu Kana - möglicherweise das heutige Kafr Kanna (Johannesevangelium 2, 1 - 11). Als Nathanael wird er noch bei der Erscheinung des Auferstandenen am See Gennesaret bezeichnet (Johannesevangelium 21, 2), in der Berufung der Apostel aber als Bartholomäus (Matthäusevangelium 10, 3).
Nach Pfingsten verkündete Bartholomäus der Überlieferung nach den Glauben in Persien, möglicherweise auch in Indien, wo er demnach eine hebräische Abschrift des Matthäus-Evangeliums hinterließ. Legenden weisen ihm auch die Verbreitung des Evangeliums in Ägypten und Armenien zu, er heilte Kranke und Besessene. In Armenien sei er durch Enthauptung hingerichtet worden.
Bild und Text: Ökumenisches Heiligenlexikon